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Vielen Menschen fällt bei hochsommerlichen Temperaturen das Schlafen schwerer als sonst.

Der Sommer ist da, die Sonne strahlt, die Temperaturen gehen hoch. Nun ist es an der Zeit im See oder im Freibad zu baden, draußen zu grillen oder in der Hängematte ein Buch zu lesen. So schön der Sommer auch ist, Sonnenschein und Badewetter haben auch ihre Schattenseiten: Vielen Menschen fällt bei hochsommerlichen Temperaturen das Schlafen schwerer als sonst. Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse schläft jeder Dritte bei hohen Temperaturen schlecht. Entdecke hier, was du tun kannst, um nachts auch bei hohen Temperaturen zur Ruhe zu kommen.

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Warum uns Licht und Hitze den Schlaf vermiesen

Für den Schlaf wird das Hormon Melatonin benötigt. Es macht uns müde und schläfrig. Das Schlafhormon wird durch Licht gesteuert und vorwiegend abends und nachts produziert. Im Sommer ist es abends noch lange hell, wir gehen später zu Bett. Die Sommernächte sind kurz: es wird auch morgens schneller hell und viele werden früher wach. Obwohl wir in den Sommermonaten weniger schlafen, fühlen sich viele Menschen dabei zumeist fitter als in den Wintermonaten. Doch für diejenigen, die ohnehin schon unter Schlafstörungen leiden, können die vielen Sonnenstunden im Sommer problematisch sein.
Es ist nicht nur das Licht, das vielen Menschen den Schlaf vermiest, die Raumtemperatur ist ebenso entscheidend, damit wir in heißen Sommermonaten erholsamen Schlaf finden. Die ideale Raumtemperatur für das Schlafzimmer liegt zwischen 18-21°C. Wenn sie nachts nicht unter 25° sinkt, stört es beim Einschlafen. Denn damit wir gut schlafen können, müssen wir etwa ein Grad Celsius unserer Körpertemperatur verlieren. Ist es zu warm kann unser Körper die Temperatur nicht senken, wir schwitzen und kommen schwer zur Ruhe.
Die hitzige Mittagszeit, wenn möglich, zur Entspannung und zum Schlafen zu nutzen.

Die hitzige Mittagszeit, wenn möglich, zur Entspannung und zum Schlafen zu nutzen.

Bei sehr hohen Temperaturen den eigenen Rhythmus anpassen

Sehr hohe Temperaturen beeinflussen nicht nur unseren Schlaf, sondern wirken sich auch auf unsere Leistungsfähigkeit aus. Wie Forscher herausgefunden haben, vermindern hohe Temperaturen im Schlafzimmer unser Denkvermögen. Um während Hitzewellen weiterhin leistungsfähig zu bleiben empfehlen Experten: genug zu trinken, auf deftige Mahlzeiten zu verzichten und die hitzige Mittagszeit, wenn möglich zur Entspannung und zum Schlafen zu nutzen.
Menschen in südlichen Ländern wie Italien, Griechenland und Spanien, machen es vor: sie machen Siesta und ziehen sich in kühle Räumlichkeiten zurück. Die mittägliche Pause wird nachmittags und abends nachgeholt. Sinnvoll ist es, hier das eigene Wohlbefinden als Maßstab zu nehmen – wobei etwa nach dem Mittag Tiefphasen völlig normal sind. Manchmal helfen auch schon kleine Tricks im Alltag, damit die Nacht angenehm kühl bleibt und die Hitze einem nicht den Schlaf raubt.

Tipps, um bei hohen Temperaturen erholsamen Schlaf zu finden

1. Fenster tagsüber geschlossen halten

Durch die Sonneneinstrahlung und warme Luft heizt sich das Klima im Schlafzimmer auf, sodass dauerhaftes Lüften keinen positiven Effekt mit sich bringt. Besser ist es morgens rechtzeitig das Schlafzimmer zu lüften und über den Tag Vorhänge und Fensterläden zu schließen, damit keine Wärmestrahlung ins Schlafzimmer gelangt; wenn abends die Luft  kühler wird, gut durchlüften und wenn möglich nachts die Fenster offen lassen.

2. Lauwarm duschen vor dem Schlafengehen

Kaltes Wasser verengt die Blutgefäße und der Körper kann Wärme schlechter abgeben. So ist die kalte Dusche am Abend weniger empfehlenswert. Günstiger soll die Wahl einer lauwarmem Wassertemperatur sein.

3. Leichtes Essen an heißen Sommerabenden

Schweres Essen liegt beim Einschlafen unangenehm im Magen und stört den Schlaf. Eiweißhaltige Nahrungsmittel wie Eier oder Milchprodukte fördern hingegen das Einschlafen durch die darin enthaltene Aminosäure Tryptophan.

4. Kein Alkohol vor dem Schlafen

Besonders bei starker Hitze ist es wichtig viel zu trinken, denn starkes Schwitzen sorgt für einen erhöhten Flüssigkeitsverlust. Verzichte am Abend auf Alkohol, er erweitert die Gefäße, sorgt für eine vermehrte Wärmebildung im Körper und somit dafür, dass wir noch mehr schwitzen. Außerdem schlafen wir unter Alkoholeinfluss oberflächlicher. Kühle Getränke muss der Körper auf Körpertemperatur bringen, dadurch schwitzt man mehr. Deshalb ist es besser vor dem Schlafengehen etwas Lauwarmes zu trinken, zum Beispiel einen Kräutertee.

5. Unnötige Wärmequellen abschalten

Elektrische Geräte produzieren Wärme, wenn sie eingesteckt sind, selbst im Stand-by-Modus.
Das gilt für Lampen, Kühlschränke, Fernseher und Computer. Ziehe den Stecker, falls du die Geräte nicht brauchst. So bleiben die Räume kühler und du sparst gleichzeitig Strom.

6. Atmungsaktive, feuchtigkeitsabsorbierende Naturmaterialien statt Polyester-Stoffe

Naturfasern haben atmungsaktive und feuchtigkeitsabsorbierende Eigenschaften und kühlen damit unseren Körper. So nimmt während extremer Hitzephasen eine auf den Sommer abgestimmte Bettdecke aus Naturmaterialien wie Tencel/ Lyocell, Daunen oder Kamelhaar, Wärme und Feuchtigkeit gut auf und leitet diese auch wieder ab. Das verhindert Wärmestau im Bett. Bett- und Nachtwäsche aus Seide, Baumwolle und Leinen unterstützen den kühlenden Effekt.

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  • sommerhitze-schlafen: Photo by Mert Kahveci on Unsplash
  • Die hitzige Mittagszeit, wenn möglich, zur Entspannung und zum Schlafen zu nutzen.: Photo by Radek Grzybowski on Unsplash
  • sommerhitze-schlafen: Photo by Mert Kahveci on Unsplash