Strom aus erneuerbaren Energien

Strom aus erneuerbaren Energien

Der Klimawandel ist die größte Herausforderung unserer Zeit. Die Maßnahmen müssen aus allen denkbaren Richtungen kommen und schnell umgesetzt werden. Nur so kann die Erderwärmung um zwei Grad bis 2050 gestoppt werden. Gelingt uns das nicht, werden der steigende Meeresspiegel und Extrem-Wetterlagen nicht nur den Lebensraum von Millionen von Menschen zerstören, sondern auch das Aussterben von Pflanzen- und Tierarten beschleunigen.

Immer mehr Menschen engagieren sich für ein klimaneutrales Leben, nicht zuletzt dank Greta Thunberg und der „Fridays For Future“-Bewegung. Die Aktivisten fordern von der Politik sofortige Handlungsinitiativen in Bezug auf den Kohleausstieg, den Ausbau erneuerbarer Energien und das Ende der Subventionierung von fossilen Energieträgern. Weiterhin solle eine CO2-Steuer erhoben werden, um die Kosten für den Ausstoß von Treibhausgasen auszugleichen.

Inhalt

Was kann jeder Einzelne gegen den Klimawandel tun?

Abgesehen davon, kann jeder Einzelne von uns nach dem Motto «Vermeiden, reduzieren und kompensieren» Verantwortung für den eigenen CO2-Fußabdruck übernehmen. Der CO2-Fußabdruck zeigt, wie viel Kohlendioxid ein Mensch pro Jahr verursacht. Das Umweltbundesamt hat für Deutschland ein Pro-Kopf-Aufkommen für jeden Bürger errechnet, das durchschnittlich bei 11,1 Tonnen pro Jahr liegt: Verkehr, Strombedarf, Heizen sowie das eigene Konsumverhalten – all das verursacht CO2-Emissionen. Nach Angaben der Behörde gilt ein CO2-Ausstoß von 2,5 Tonnen als umweltverträglich.

Mehr und mehr Menschen überlegen, was sie tun können, um ihren CO2-Ausstoß zu reduzieren. Wir haben hier viele praktische und einfache Tipps zusammengestellt.

Energie sparen im Haushalt

Energie sparen ist eine der einfachsten Möglichkeiten das Klima zu schützen, denn Heizen ist der mit Abstand größte Energieverbraucher und CO2-Verursacher. In diesem Punkt dürfte es Menschen am leichtesten fallen, den CO-Ausstoß zu reduzieren, denn das schont gleichzeitig den Geldbeutel.

  • Etwas weniger heizen und die Zimmertemperatur in der Heizsaison um einen Grad senken, das spart fünf bis zehn Prozent Heizenergie und somit eine Menge Geld. Nützlich ist dabei ein Thermostat, das die Temperatur automatisch herunter dreht.
  • Ständig gekippte Fenster verursachen bei gleichzeitigem Heizen einen hohen Energieverbrauch. Damit der Energiebedarf minimal bleibt, ist 5 bis 10 Minuten langes Querlüften ideal. Zudem verschafft es ein angenehmes Wohnklima. Heizungen, die älter als 15 Jahre sind, entsprechen gewöhnlich nicht mehr dem Stand der Technik. Sie verschwenden in der Regel Energie und verursachen überhöhte Heizkosten. Insbesondere Geräte der Klassen C und D sollten durch modernere, effizientere Geräte ersetzt werden.
  • Beim Strom kann man Ökostrom aus erneuerbaren Energien nutzen. Im Durchschnitt ist der Ökostrom günstiger als der Grundversorgungstarif.
  • Alte Stromfresser austauschen: Kühlschränke, Waschmaschinen und andere Geräte der Kategorie A+ oder A++ sind wesentlich effizienter als Geräte der Klassen G bis A.
  • Alle Elektrogeräte richtig abschalten. Denn der Standby-Modus kostet Strom und Geld. Mit abschaltbaren Steckdosenleisten schaltest du alle angeschlossenen Geräte mit einem einzigen Knopfdruck ab.

Nachhaltig mobil sein

Mobilität ist mit 23 Prozent laut dem Umweltbundesamt der zweitgrößte CO2-Verursacher im Alltag. Das eigene Auto im Stadtgebiet auch für kurze Strecken zu nutzen – das scheint für viele unumgänglich. Dabei ist es nicht nur klimafreundlicher, sondern auch stressfreier, gesünder und gegebenenfalls sogar schneller stattdessen auf das Fahrrad zu steigen. Carsharing oder Mitfahrgelegenheiten stellen zudem besonders für Wenig-Fahrer eine gute klimafreundliche Alternative zum eigenen Auto dar. Alle, die in einem Gebiet mit gut ausgebautem öffentlichen Personennahverkehr leben, können mit der Nutzung von Bus und Bahn ihren CO2-Ausstoß deutlich reduzieren. Häufig ist es auch kostengünstiger und im Gegensatz zum Autofahren kann die Zeit zum Arbeiten oder Lesen genutzt werden.

Muss es eine Flugreise sein?

Muss es eine Flugreise sein?

Ökologisch reisen

Fliegen ist heute sehr preiswert und gehört immer mehr zu einem weit verbreiteten Lifestyle. Dabei wirkt sich der Flugverkehr im Vergleich zu anderen Transportmitteln mit Abstand am klimaschädlichsten aus. Bei einem Flug von Deutschland auf die Malediven und zurück wird beispielsweise so viel CO2 freigesetzt wie beim Zurücklegen von 25.000 km mit einem Mittelklassewagen (bei einem Verbrauch von 7 l/100 km).

Auch in Europa gibt es zahlreiche spannende Reiseziele, die wir bequem mit Schnell- und Nachtzug entdecken können. Bei Ferienbeginn können wir den lästigen Stau umgehen, dabei lesen, uns mit anderen Fahrgästen unterhalten, schlafen und aus dem Fenster schauend die vorbeiziehenden Landschaften genießen.

Und wer auf Fernreisen nicht verzichten möchte, kann seine CO2-Emissionen über einen Anbieter für Kompensationsdienstleistungen ausgleichen. Der Reisende zahlt dabei einen Aufschlag zum Flugpreis und unterstützt dadurch konkrete Klimaschutzprojekte.

Regionale, saisonale Ernährung & vor allem weniger Fleisch

Durch eine bewusste Ernährung kann jeder einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten Denn bei der Herstellung von Nahrungsmitteln, samt Anbau, Ernte, Transport, Weiterverarbeitung und Lagerung fallen CO2-Emissionen an. Dabei sind beinahe 70% der Emissionen auf tierische Produkte zurückzuführen, auf pflanzliche Produkte hingegen nur knapp ein Drittel.

Regional & saisonal einkaufen

Regional & saisonal einkaufen

Zum einem führt der hohe Fleischkonsum aufgrund des enormen Bedarfs an Soja als Futtermittel zur weltweiten Rodung von Waldflächen, die als CO2-Speicher und Sauerstofflieferant dringend gebraucht werden. Zum anderem entstehen durch die Viehhaltung Emissionen, vor allem Methan und Lachgas. Die WWF-Studie: Klimaschutz auf dem Teller informiert ausführlich über den Zusammenhang zwischen Fleischkonsum, CO2 und Klimaschutz.

Auch schont eine überwiegend regionale und saisonale Ernährung das Klima, da eine energieintensive Lagerung im Kühlhaus ebenso entfällt wie lange Transportwege.

CO2-Sparen heißt folglich: Ein geringerer Fleischkonsum und ein hoher Anteil an saisonalem und regionalem Obst und Gemüse tragen zu mehr Umwelt- und Klimaschutz bei. Wer trotzdem nicht auf Fleisch verzichten möchte, kann sich an Qualitätssiegeln, wie beispielsweise Bioland oder Biokreis orientieren, die auch auf geringe CO2-Emissionen achten.

Nachhaltiger Konsum

Nicht nur bei der Herstellung von Lebensmitteln entstehen CO2-Emissionen. Sondern auch bei allen anderen Konsumgütern. Hierbei hilft es, sich bei jeder Neuanschaffung zu fragen:

  • Muss das Produkt neu sein oder kann ich es auch gebraucht kaufen?
  • Kann ich das Benötigte mieten oder ausleihen?
  • Oder kaputtgegangene Dinge reparieren?
  • Ansonsten kann man beim Neukauf wenigstens nachhaltige Alternativen wählen, zum Beispiel Öko-Mode, Naturkosmetik, Bio-Lebensmittel oder Recycling-Produkte. Zertifizierungen von Produkten mit entsprechenden Gütesiegeln können hier als Orientierungshilfe bei der Konsumentscheidung dienen.

Nachhaltiger Lebensstil und ökologischer Konsum wird oft mit Verzicht gleichgesetzt. Wir sollen kein Fleisch essen, kein Auto fahren, geschweige denn Fliegen. Jedoch bedeutet ökologischer Konsum vielmehr eine Umstellung auf eine ressourcenschonendere Lebensweise, bei der die Umweltressourcen so wenig wie möglich belastet werden. Wer seinen persönlichen CO2 Fußabdruck berechnen möchte, der findet im Internet eine Vielzahl an Klimarechnern. Nach dem Ausfüllen eines Fragenkatalogs gibt es praktische Tipps für eine nachhaltigere Lebensweise und Inspirationen, wie man den persönlichen CO2-Fußabdruck reduzieren kann.

Packen wir es gemeinsam an, denn es ist die Summe kleiner Veränderungen, die zu Umbrüchen führt – durch Menschen, die nachhaltige Lebensstile und umweltfreundliches Verhalten entdecken und vorleben, wie der Alltag Schritt für Schritt umwelt- und klimafreundlicher gestaltet werden kann.

Bildquellen

  • Strom aus erneuerbaren Energien: Pixabay
  • Muss es eine Flugreise sein?: Pixabay
  • Regional & saisonal einkaufen: Pixabay