Kinder lassen sich schnell für das Gärtnern begeistern

Kinder lassen sich schnell für  Gärtnern begeistern.

Beim Gärtnern kommen Kinder in Kontakt mit Erde, Pflanzen und Tieren – hier können sie mit allen Sinnen neues Wissen über Lebenskreisläufe und gesunde Ernährung erwerben, Verantwortung übernehmen und dabei jede Menge Spaß haben. Kinder lassen sich schnell für das Gärtnern begeistern, wenn sie ihr eigenes Beet selbst anlegen und pflegen dürfen. Schon Kinder im Kita-Alter können beim Gärtnern mitmachen – sie können zwar kein Beet anlegen, aber man kann bereits bei den Vorbereitungen ihre Pflanzenwünsche berücksichtigen und sie bei einfachen Tätigkeiten, wie Gießen und Ernten mit einbeziehen.

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Die passenden Pflanzen

Damit die Kleinen schnelle Erfolge sehen und motiviert bleiben, sollten schnell wachsende und pflegeleichte Pflanzen ausgewählt werden. Bei Kindern kommen süße Beeren und frische Früchte, die man direkt vom Strauch pflücken kann, besonders gut an. Auch sollten bunte Blumen in einem Kinderbeet nicht fehlen – sie erfreuen das Auge und bieten Nahrung für Bienen und Insekten. Ideal ist eine Mischung aus Blumen, Obst, Gemüse und Kräutern.

Besonders gut geeignet sind z.B. Erdbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren, Physalis, (Coctail-)Tomaten, Minigurken und Snack-Paprika. Schnellen gärtnerischen Erfolg bringt die Aussaat von Feldsalat und Radieschen. Es gibt auch viele essbare Blumensorten, bei denen entweder einzelne Pflanzenteile oder die gesamte Pflanze zum Verzehr geeignet sind: z.B. Ringelblumen, Sonnenblumen, Kapuzinerkresse und Gänseblümchen. Auch Kräuterpflanzen sind sehr pflegeleicht, gesund und können auf vielerlei Weise verarbeitet werden – sei es zum Würzen, als Tee, Limonade oder Naturarznei. Beliebte Kräuter sind Oregano, Thymian, Basilikum, Salbei, Rosmarin, Pfefferminze, Zitronenmelisse und Waldmeister. Ihr könnt Samen direkt ins Beet aussähen, Setzlinge vorziehen oder Jungpflanzen in Gärtnereien kaufen.

Tipp: Kinder nehmen ihre Umwelt mit allen Sinnen wahr. Deshalb gilt: wählt nur Pflanzen aus, die ungiftig sind.

Der richtige Standort

Für den Anbau im Schatten und Halbschatten eignen sich viele Obst- und Gemüsearten, dazu gehören unter anderem Johannisbeeren, Himbeeren, Walderdbeeren und Blaubeeren. Gemüsearten, die an einem schattigen Standort gut gedeihen, sind Brokkoli, Blumenkohl, Erbsen, Bohnen, Schnitt- und Feldsalate. Bei den Kräutern sind es Waldmeister, Schnittlauch, Minze und Petersilie. Auberginen, Gurken, Paprika, Tomaten und Zucchini hingegen sind auf einen warmen und sonnigen Standort angewiesen.

Darüber hinaus, könnt ihr auch die Regeln der Mischkultur anwenden: Manche Pflanzen gedeihen nebeneinander besser als andere. Macht euch aber damit nicht zu sehr verrückt. Wenn ihr die Pflanzen nicht allzu dicht beieinander pflanzt, wird die eine oder andere, eher ungünstige Kombination keine wesentliche Rolle spielen.

Vorzucht

Beginnt schon im Februar/ März mit der Vorzucht auf der Fensterbank oder im Gewächshaus.

Der richtige Zeitpunkt

Einige Pflanzensorten könnt ihr bereits ab März ins Freiland pflanzen, z.B. Feld- und Kopfsalat, Radieschen, Zwiebeln und einige Kräuter, wie Dill, Petersilie, Schnittlauch und Koriander. Mit vielen Sorten – dazu gehören unter anderem Tomate, Gurke, Paprika, Physalis und Sonnenblumen – solltet ihr besser bis Mai, traditionell bis zu den Eisheiligen, warten, da sie frostempfindlich sind. Damit die Setzlinge vieler Sorten dann auch ins Beet können, beginnt schon im Februar/ März mit der Vorzucht auf der Fensterbank oder im Gewächshaus.

Tipp: Beachtet immer die Angaben auf den Saattütchen, manchmal ist es auch sortenabhängig.

Gestaltung des Kinderbeetes

Versucht zu Beginn alles möglichst einfach zu gestalten, wenn es klappt, steigt die Motivation, im nächsten Jahr auch anspruchsvollere Pflanzen zu pflegen. Ein bis zwei Quadratmeter reichen für die ersten Versuche völlig aus. Bestimmt gemeinsam den Platz für die Pflanzung, steckt das Beet mit selbst gesammelten Stöcken ab, bereitet gemeinsam den Boden vor, bemalt Steine, um sie als Wegbegrenzung zu nutzen.

Gärtnern ohne eigenen Garten

Besonders in der Stadt haben nicht alle Menschen die Möglichkeit Gemüse, Obst oder Kräuter im eigenen Garten anzupflanzen.Viele kleine Projekte lassen sich aber auch auf dem Balkon und auf der Fensterbank umsetzen:

  • Nahezu alles, was im Beet angepflanzt werden kann, könnt ihr in Töpfen und Kübeln auf dem Balkon ziehen. Hier gilt generell, je größer der Topf und der Kübel, umso üppiger ist auch die Ernte. Je nachdem, auf welche Seite euer Balkon ausgerichtet ist, bestimmt ein Stück, was dort anpflanzt werden kann.
  • Auf dem Fensterbrett können Keimlinge von Pflanzen schon ein paar Tage nach der Keimung geerntet und verzehrt werden. Der Klassiker ist Kresse. Es gibt aber noch weitere Sorten, wie Senf, Radieschen oder Klee.
  • Ein weiteres Indoor-Projekt ist das sogenannte „Regrowing“. Hierfür lässt man Pflanzen, wie Lauch, Lauchzwiebel oder Salat erneut austreiben.

Fazit:
Das gemeinsame Gärtnern kann viel Freude bereiten. Viele Pflanzensorten sind robust und vielseitig einsetzbar. Sobald Kinder Dinge „selbst machen“ möchten, könnt ihr mit dem ersten eigenen Projekt starten. Mit steigendem Alter übernehmen Kinder mehr Verantwortung und brauchen nur wenig Unterstützung. Der gärtnerische Erfolg macht fast jedes Kind stolz und weckt Begeisterung für’s Gärtnern. Die beste Motivation ist jedoch, wenn man selbst begeistert ist, davon lassen sich Kinder in der Regel am besten anstecken.

Bildquellen

  • Kinder lassen sich schnell für das Gärtnern begeistern: Foto von Maggie My Photo Album von Pexels
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