Hochbeet selber bauen

Hochbeet einfach selber bauen

Obst und Gemüse selbst anzubauen macht nicht nur Spaß, du bekommst so auch eine gute Möglichkeit, geschmackvolle und gesunde Lebensmittel aus eigenem Anbau zu genießen, für einen günstigeren Preis als im Bioladen.

Eine beliebte Alternative zum herkömmlichen Beet ist ein Hochbeet. Es verschönert nicht nur den Garten, sondern hat noch weitere Vorteile im Vergleich zum konventionellen Beet: Es ermöglicht ein rückengerechtes Gärtnern, bietet Schutz vor Schädlingen und erlaubt die Kultur von Pflanzen mit besonderen Ansprüchen. Zudem sind die Erträge auf einem Hochbeet im Vergleich zum klassischen Beet wesentlich höher.

Wir zeigen dir, was du beim Hochbeet beachten musst, von der Wahl des Standortes über das Material und die Befüllung, bis hin zur Bepflanzung.

Inhalt

Vorteile eines Hochbeets

  • Ein wesentlicher Vorteil ist, dass ein Hochbeet überall stehen kann – in der Stadt auf dem Balkon oder im Garten an Stellen mit schlechten Bodenverhältnissen: so wird Gemüseanbau unabhängig von der vorhandenen Bodenbeschaffenheit möglich.
  • Die Arbeitsfläche von 80 Zentimeter bis zu einem Meter bietet angenehmes Arbeiten und erfordert kein Bücken und Beugen des Rückens.
  • Zudem sind die Erträge überproportional höher. Das liegt vor allem am Innenleben des Hochbeets: es besteht aus organischem Material wie Garten- und Blumenerde, Kompost, Grünabfällen und Ästen. Die Zersetzung erhöht die Bodentemperatur und der frisch entstehende Kompost ist so nährstoffreich, dass die Pflanzen, ohne Nachdüngen gedeihen.
  • Die exponierte Lage und die Freisetzung von Verrottungswärme sorgen zudem dafür, dass die Erntezeit früher einsetzt und später im Jahr endet.
  • Schädlinge, wie Schnecken gelangen nur schwer in das Beetinnere und ein, am Boden des Hochbeets verlegtes, engmaschiges Drahtgitter verhindert das Eindringen von Nagern.
  • Da sich die meisten Unkräuter eher am Boden aussäen, bleiben die Pflanzen im Hochbeet auch von den meisten Unkräutern verschont.
  • Rasenschnitt, Laub und Strohballenreste können verwertet werden und als natürlicher Dünger dienen.

Trotz dieser zahlreichen Vorteile, haben Hochbeete auch ein paar Nachteile, über die du Bescheid wissen solltest, bevor du dich für ein Hochbeet entscheidet.

Nachteile eines Hochbeets

  • Zum einen sind nicht alle Pflanzen für ein Hochbett geeignet. Dazu gehören insbesondere Arten, die viel Fläche benötigen, wie beispielsweise Mais, Spargel und Kürbis.
  • Da bei einem Hochbeet auf kleiner Fläche angebaut wird, ist es wichtig, vor dem Anbau auf die Verträglichkeit der Pflanzen untereinander zu achten (Mischkultur) und sich mit dem Thema der Fruchtfolge zu beschäftigen, damit jedes Gemüse optimal mit den nötigen Nährstoffen versorgt werden kann.
  • Ein Hochbeet kann, je nach Größe und Ausführung und teuer werden. Es gibt Varianten für mehrere 100 Euro. Mit ein wenig handwerklichem Geschick kannst du jedoch auch eins selber bauen.

Ein Hochbeet – so geht’s

Es gibt von verschiedenen Herstellern schon vorgefertigte Hochbeete als Bausatz aus verschiedenen Materialien. Du kannst es aber auch ganz in Eigenregie bauen. Auf verschiedenen Webseiten gibt es detailierte Do-it-yourself-Anleitungen, die leicht nachzubauen sind.

Der richtige Standort

Wähle einen sonnigen Platz in Nord-Süd-Richtung aus – so nutzt du die Sonneneinstrahlung am effektivsten aus. Der Untergrund sollte eben sein und du solltest idealerweise von allen Seiten an das Hochbeet dran kommen. Ein Hochbeet benötigt vor allem im Sommer viel Wasser – sinnvoll ist ein Wasseranschluss in der Nähe.

Der richtige Standort für das Hochbeet

Ein sonniger Platz in Nord-Süd-Richtung ist ideal

Die richtige Größe für das Hochbeet

Bei der Auswahl der richtigen Höhe deines Hochbeetes solltest du deine Körpergröße berücksichtigen, je nachdem sollte der obere Beetrand auf der Höhe des Beckenkamms liegen, also bei 85–100 cm.
Wenn du lieber im Sitzen gärtnern möchtest, dann ist eine Höhe von 50–65 ideal. Ist das Beet nur von einer Seite aus zugänglich, so genügt die Breite einer Armlänge. Das sind 50-60 cm, was einer „durchschnittlichen“ Armlänge entspricht. Wenn das Hochbeet von beiden Seiten zugänglich ist, dann sollte die Breite deiner doppelten Armlänge entsprechen.

Materialien: Holz, Stein oder Metall

Hier spielen die individuellen Vorlieben eine wichtige Rolle, doch sollten sie nicht als einziges Entscheidungskriterium gelten, denn die verschiedenen Materialien haben verschiedene Eigenschaften, über die du vor der Auswahl Bescheid wissen solltest.

Hochbeet aus Holz

Die meisten Hochbeete bestehen aus Holz. Holz hat einen warmen und natürlichen Charakter. Zudem lassen sich Holz-Hochbeete mit ein wenig handwerklichem Geschick und dem richtigen Werkzeug binnen weniger Stunden selbst bauen. Bei der Auswahl der richtigen Holzart eignen sich insbesondere Holzarten, die eine gewisse Robustheit und Widerstandsfähigkeit gegen Witterung und andere Umwelteinflüsse aufweisen. Besonders gut geeignet sind hierfür Holzarten, wie Eiche, Lerche oder auch Douglasie. Damit das Holz länger der Feuchtigkeit stand hält, kannst du es mit Holzschutzfarben streichen. Zusätzlich dazu, sollte das Hochbeet an den Seitenwänden mit einer wasserfesten Teichfolie ausgekleidet werden, um es vor Feuchtigkeit zu schützen. Wer sich für ein Hochbeet aus Holz entscheidet, sollte sich jedoch darüber im Klaren sein, dass Holz ein verrottetbares Material ist und somit ein Holz-Hochbeet sicherlich nicht für die Ewigkeit gebaut ist.

Hochbeet aus Stein

Um ein Stein-Hochbett zu mauern, braucht es weitaus mehr Zeit und fachliches Wissen als dies bei einem Holz-Hochbeet der Fall ist. Fehler bei Konstruktionen aus Beton oder verfugten Natursteinen können kaum mehr korrigiert werden. Eine Alternative zum Mauern stellen auch so genannte Gabionen dar. Gabione sind Metallkörbe, die einfach mit Steinen befüllt werden. Hochbeete aus Stein sehen weniger gemütlich aus, als Holzhoch-Beete: sie wirken oft starr und etwas sperrig, doch haben sie durchaus ihre Vorteile: Sie sind witterungsbeständig und verfügen über temperaturisolierende Eigenschaften. Die Steine speichern Sonnenwärme und geben diese in an ihre Umgebung ab, was die Vegetationsperioden im Frühling und Herbst noch zusätzlich verlängert.

Hochbeet aus Metall

Metall-Hochbeete zeichnen sich durch ein modernes und gradliniges Design aus. Ein Vorteil ist, dass Hochbeete aus Edelstahl kaum anfällig für äußere Einflüsse sind und somit sind sie auch lange haltbar. Auch sind sie sehr pflegeleicht, da sie weder geölt noch gestrichen werden müssen. Ein Nachteil von Hochbeeten aus Metall ist jedoch, dass Metall keine isolierenden Eigenschaften hat und somit das Innere des Hochbeets schnell auskühlt, wenn die Außentemperaturen sinken. Das kann sich in den kühleren Monaten negativ auf die Erträge auswirken.

Hochbeet befüllen

Die Füllung des Hochbeets besteht aus fünf Schichten. Sie ist von oben nach unten immer kleinteiliger und feiner. Dabei werden einfach „Gartenabfälle“ genutzt. Diese sorgen dafür, dass ein Verrottungsprozess entsteht und dadurch kontinuierlich hochwertiger Dünger für die Pflanzen freigesetzt wird. Durch die bei der Verrottung entstehende Wärme, kann im Hochbett früher gepflanzt werden und später geerntet werden, so dass sich dadurch die Erntezeit insgesamt verlängert. Die Basis am Boden bildet ein feines Drahtgitter damit Nager wie z.B. Wühlmäuse sich nicht hoch graben können.

Der Schichtaufbau

1. Die unterste Schicht besteht aus groben Strauch- und Baumabschnitten. Diese sorgen für eine gute Durchlüftung und einen guten Wasserablauf.
2. Darüber eignen sich umgedrehte Rasensoden (ausgestochene Rasenstücke) und halbreifer Kompost
3. Darauf kommt als nächste Schicht gehäckselter Strauchschnitt, Pflanzenabfälle und Laub.
4. Die dritte Schicht besteht aus grober Gartenerde und Kompost.
5. Die oberste Schicht wird mit Blumenerde oder fertiger Komposterde knapp unter den Rand befüllt.

Der Boden sinkt mit zunehmender Zersetzung, so dass die Gartenerde-Kompost Mischung jährlich neu aufgefüllt werden sollte. Nach etwa 5 Jahren solltest du das Hochbeet komplett neu befüllen, da dann nicht mehr genug Nährstoffe zur Verfügung stehen.

Hochbeet bepflanzen

Die richtige Fruchtfolge

Für einen guten Ertrag solltest du auf eine sinnvolle Fruchtfolge achten. Das sorgt zum einen dafür, dass die Pflanzen mit wichtigen Nährstoffen versorgt werden können, zum anderen hilft es zusätzliche Düngung und Schädlingsbekämpfung zu reduzieren.

  • In den ersten zwei Jahren werden sehr viele Nährstoffe freigesetzt, das ist ideal für Starkzehrer. In dem Boden besonders viele Nährstoffe und benötigen oft viel Stickstoff; dazu gehören Pflanzen, wie Tomaten, Zucchini, Gurken, Kartoffeln, Kürbis, Paprika und viele Kohlsorten.
  • Dann nimmt die Nährstoffkonzentration des Bodens ab, ab dem dritten Jahr ist es besser Mittelzehrer zu pflanzen. Zu den Mittelzehrern gehören viele Salatsorten, Spinat, rote Beete Möhren, Zwiebeln und Kohlrabi.
  • Ab dem fünften Jahr gedeihen Schwachzehrer besonders gut. Zu den Schwachzehrern gehören Pflanzen, wie Kräuter, Salate, Radieschen und Fenchel. Einige von ihnen reichern sogar den Boden über die Wurzeln mit Nährstoffen an, wie zum Beispiel Bohnen und Erbsen: Sie binden über die Wurzeln Stickstoff aus der Luft und verbessern dadurch den Nährstoffgehalt des Bodens.

Mischkultur

Bedenke auch dass, dass es gewisse Gemüse- und Kräutersorten gibt, die sich gegenseitig in ihrem Wachstum fördern, aber auch behindern oder sogar unmöglich machen. Von daher lohnt es sich darüber zu informieren, welche Sorten sich für eine Mischkultur besonders gut eignen, hier findest du im Internet in zahlreichen Tabellen und Grafiken Anregung.

Einige praxiserprobte Beispiele für eine gelungene Mischkultur:

Tomaten: Knoblauch, Kohl, Kohlrabi, Buschbohne, Petersilie, Basilikum
Kartoffeln: Buschbohnen, Dill, Kapuzinerkresse, Knoblauch, Lauch, Mais, Spinat
Kopfsalat: Buschbohne, Dill, Erbsen, Erdbeeren, Fenchel, Gurke, Karotten, Tomaten, Zwiebeln

Die richtige Pflege

Nachdem Stark-, Mittel- und Schwachzehrer ihren Bedarf an Nährstoffen gedeckt haben, ist es notwendig, den Boden wieder mit Nährstoffen aufzufüllen, beispielsweise mit frischer Komposterde aus dem Komposthaufen. Hilfreich ist zudem auch eine Gründüngung. Diese gibt dem Boden im vierten und letzten Jahr der Fruchtfolge wichtige Nährstoffe und Struktur zurück, lockert ihn auf und hält ihn gesund.

Ein preisgünstiges Hochbeet für den Garten zu bauen, ist gar nicht so schwer und mit ein bisschen Recherche bekommst auch du die richtige Pflanzenmischung im Beet hin. So kannst du frisches und gesundes Gemüse das ganze Jahr über aus deinem eigenen Biogarten genießen.

Bildquellen

  • Hochbeet selber bauen: Bild von Markus Spiske auf Unsplash.com
  • Ein sonniger Standort ist ideal: Bild von Markus Spiske auf Unsplash.com
  • Die richtige Fruchtfolge: Bild von Sigmund auf Unsplash.com