lebensmittelverschwendung

Es ist gar nicht schwer Lebensmittel zu retten. Hier ein paar Ideen.

Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden derzeit jedes Jahr 1,3 Milliarden Tonnen Essen weggeworfen. Ein Drittel des aktuellen Nahrungsmittelverbrauchs geht bereits bei der Produktion, beim Transport verloren oder verdirbt in Lagern, Läden oder privaten Haushalten. Weltweit müssen 690 Millionen Menschen hungern, zwei Milliarden leiden an Mangelernährung. Mit der Lebensmittelverschwendung geht auch eine enorme Ressourcenverschwendung einher, denn für jedes weggeworfene Lebensmittel werden wertvolle Ressourcen wie Wasser, Boden und Energie eingesetzt. Dabei wäre laut Schätzungen des WWF mehr als die Hälfte der Nahrungsmittelabfälle vermeidbar.

Es ist gar nicht schwer Lebensmittel zu retten. Hier ein paar Ideen, damit zukünftig nichts mehr in der Tonne landet.

Inhalt

1. Mindesthaltbarkeitsdatum – Viele Lebensmittel sind noch weiterhin essbar

Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt an, bis zu welchem Zeitpunkt der Hersteller die Haltbarkeit garantiert. Es sagt nichts darüber aus, bis wann ein Lebensmittel genießbar ist. (Verfallsdatum) Vertraue deinen Sinnen und überprüfe vor dem Verzehr kurz das Aussehen und den Geruch.Wenn das Gekaufte am gleichen oder nächsten Tag verzehrt werden soll, dann greife ruhig zu den Produkten mit kurzem Mindesthaltbarkeitsdatum, sie sind schließlich immer noch einwandfrei. Vorsicht ist jedoch bei Fisch und Fleisch geboten – hier sollte in der Regel das Mindesthaltbarkeitsdatum eingehalten werden.

2. Einkauf planen

Oft werden wir beim Einkaufen dazu verleitet Dinge zu kaufen, die wir eigentlich nicht brauchen. Wer sich vorher Gedanken macht, was in den nächsten Tagen auf den Tisch kommen soll, kann passend einkaufen. Schreibe dir vor dem Einkaufen einen Einkaufszettel. Checke deine Vorräte, damit keine Lebensmittel in Vergessenheit geraten. Je bewusster du einkaufst, desto seltener werden Lebensmittel schlecht und laden in der Tonne.

3. Abfälle im Supermarkt vermeiden

Die Wahrscheinlichkeit, dass Exemplare mit Schönheitsfehlern länger in der Auslage verweilen und dann irgendwann entsorgt werden, ist höher als bei makellosen Obst und Gemüseexemplaren. Dabei kommt es bei Obst und Gemüse wirklich nicht auf das Äußere an. Von daher, setze ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung und greife zu Obst und Gemüse, das nicht perfekt geformt ist.

4. Saisonal und regional einkaufen

Je länger der Transportweg, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Lebensmittel während des Transports Schaden nehmen und aussortiert werden. Hinzu kommt, dass die langen Transportwege das Klima belasten und bei Importware die Umwelt- und Arbeitsbedingungen oft sehr schlecht sind. Saisonale und regionale Lebensmittel sind zudem gesund. Obst und Gemüse, das vollständig ausgereift ist, hat den höchsten Vitamingehalt und enthält weitere, gesunde Inhaltsstoffe.

5. Richtige Lagerung

Richtige Lagerung verlängert die Haltbarkeit. Die verschieden Klimazonen im Kühlschrank haben einen Sinn. Viele Gemüsesorten gehören ins Gemüsefach, das ist etwas wärmer als der Rest des Kühlschranks. Vor dem Lagern, sollte das Grün, beispielsweise bei Möhren entfernt werden, denn es entzieht zu viel Feuchtigkeit, ebenso Plastikverpackungen. Die kälteste Stelle im Kühlschrank ist das Fach direkt drüber, über der Glasplatte. Dort lagerst du am besten schnell verderbliche Lebensmittel, z.B. Fleisch, Fisch und Wurst. Je höher im Kühlschrank, desto wärmer wird es. Die Mitte des Kühlschranks eignet sich am besten, um Milch und Milchprodukte zu lagern und in die obersten Ebene kannst du bereits geöffnete bzw. zubereitete Speisen, Einmachgläser oder Getränke reinlegen. In der Kühlschranktür ist es am wärmsten. Eier und Butter, Konfitüren und Dressings finden hier Platz. Einige Lebensmittel gehören nicht in den Kühlschrank: So haben es Kartoffeln und Zwiebeln beispielsweise gerne dunkel und trocken. Für Brot eignen sich Gefäße aus Ton oder luftdurchlässige Brotkästen. Exotische Früchte werden im Kühlschrank schnell matschig, besser bei Zimmertemperatur ohne direkte Sonneneinstrahlung lagern.

Lade deine Freunde zum gemeinsamen Kochen ein

6. Reste-Party veranstalten

Doch mal zu viel eingekauft? Bevor Lebensmittel schlecht werden und im Müll landen, lade deine Freunde zum gemeinsamen Kochen ein. Jeder kann seine Reste mitbringen, so können kreative Menüs entstehen, ihr verbringt einen schönen gemeinsamen Abend und setzt gleichzeitig ein Zeichen gegen die Lebensmittelverschwendung.

 

7. Kreative Reste-Rezepte

Du hast Lebensmittel, die aufgebraucht werden müssen? Dann kannst du deiner Kreativität freien Lauf lassen und ein leckeres Essen daraus kochen. Ob Nudelauflauf aus Nudelresten, Gnocchi aus Kartoffelbrei oder Minestrone aus Gemüseresten, es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie du Essensreste einfach und lecker verwerten kannst. Ideen und Inspirationen findest du online z.B. bei https://www.zugutfuerdietonne.de/beste-reste/ oder bei https://restegourmet.de

8. Haltbar machen

Falls du mal zu viel eingekauft hast und Lebensmittel länger liegen bleiben sollen: Kein Grund zur Sorge! Denn wer Lebensmittel richtig konserviert, macht diese länger haltbar und bewahrt sie vor dem Mülleimer. Hier kommen unterschiedliche Methoden zum Einsatz: Die meisten frischen Lebensmittel gehören nach dem Einkauf direkt in den Kühlschrank oder ins Tiefkühlfach. Denn Mikroorganismen können sich bei niedrigen Temperaturen nicht so schnell vermehren. Weitere einfache Möglichkeiten, um Lebensmittel länger haltbar zu machen sind das Einlegen, Fermentieren und Trocknen. Entsprechend dieser Verfahren, sind die Lebensmittel dann bis zu einem Jahr haltbar. Beschrifte die Einmachgläser mit dem Herstellungsdatum und stelle sie nach hinten ins Vorratsregal, so kannst du dafür sorgen, dass du zuerst die älteren Gläser verbrauchst.

9. Bei foodsharing.de mitmachen

Foodsharing ist eine Online Plattform, auf der man nach dem Motto: „Lebensmittel teilen statt wegwerfen“ Lebensmittel kostenlos anbieten oder bekommen kann. Das Angebot richtet sich sowohl an Privatleute, die in Supermärkten, Restaurants, bei Bäckereien usw. kostenlos Essen abholen und anbieten können als auch an kleine und große Betrieben, die Essen zur Abholung bereit stellen. Die Initiative ist kostenlos, nicht kommerziell und unabhängig.

10. Apps, um Essen zu retten

Inzwischen gibt es zahlreiche und praktische Apps, mit deren Hilfe du Essen vor der Tonne retten kannst. Beispielsweise mit „Zu gut für die Tonne“, der kostenlosen App des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Sie enthält mittlerweile fast 750 Rezepte von Sterneköchen und zahlreiche Tipps zum Einkauf. Eine weitere nützliche App ist die App „Too good to go“. Hier kannst du zum kleinen Preis Essen, kurz vor Ladenschluss, bei den teilnehmenden Restaurants kaufen, das sonst weggeworfen wird.

Weitere Infos unter:

Bildquellen

  • lebensmittelverschwendung: Foto von Magda Ehlers von Pexels
  • Lade deine Freunde zum gemeinsamen Kochen ein: Foto von Askar Abayev von Pexels