Ein Arbeitsalltag lässt sich ohne viel Aufwand umweltfreundlich gestalten.

In Zeiten des Klimawandels und der Plastikflut hält das Thema der Nachhaltigkeit in immer mehr Büros Einzug. Ein Arbeitsalltag lässt sich ohne viel Aufwand umweltfreundlich gestalten. In diesem Artikel findest du einfache und schnell umsetzbare Tipps rund um ein nachhaltiges Büro.

Inhalt

1. Nachhaltigkeit beim Stromverbrauch

Ein wichtiger Ansatzpunkt ist die elektrische Versorgung des Büros. Zum einen sinkt der Stromverbrauch, wenn Steckdosenleisten mit Kippschaltern im Einsatz sind, denn Elektrogeräte, wie Drucker und Computer verbrauchen auch im Standby- Modus unentwegt Energie. Zum anderen spielt beim Neukauf von Elektrogeräten die Energieeffizienzklasse eine wichtige Rolle. Auch wenn Geräte mit einer höheren Energieklasse in der Regel teurer sind, wird sich die Investition langfristig durch die Energieersparnis lohnen. Generell gilt bei neuen Anschaffungen: weniger ist mehr. Anstelle von Druckern für jeden Arbeitsplatz ist zum Beispiel ein Netzwerk-Drucker, den sich alle Mitarbeiter teilen, eine umweltfreundlichere Alternative. In Bezug auf die Heizungs- und Klimaanlage kann sich mit der Zeit eine automatische Steuerung lohnen. Ein umweltfreundliches Büro bedeutet außerdem auch, sich beim Bezug des Stroms für erneuerbare Energien zu entscheiden.

In großen Städten und zu Stoßzeiten ist das Fahrrad deutlich schneller.

In großen Städten und zu Stoßzeiten ist das Fahrrad deutlich schneller.

2. Umweltfreundlich zur Arbeit

Umweltschutz fängt bereits auf dem Weg ins Büro an. Millionen Menschen pendeln täglich vom Wohnort zum Arbeitsplatz. 68 Prozent der deutschen Pendler nutzen dabei das eigene Auto. Das belastet die Umwelt, kostet Zeit, Geld und Nerven. Fahre, wenn möglich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Fahrrad ins Büro. In großen Städten und zu Stoßzeiten ist das Fahrrad deutlich schneller. Für diejenigen, für die öffentliche Verkehrsmittel nichts sind, können Fahrgemeinschaften eine umweltfreundlichere Alternative darstellen. Je häufiger die motorisierten Fahrten entfallen, desto weniger Treibhausgase werden frei. So kann auch das Home-Office den Ausstoß von Treibhausgasen senken. Prognosen gehen davon aus, dass auch nach Ende der Pandemie ungefähr jeder Dritte seinen Arbeitsplatz flexibel wird wählen können. Einer Greenpeace-Studie zufolge, könnte jeder, der ein Viertel seiner Zeit im Homeoffice arbeitet, 1,6 bis 3,2 Tonnen CO2 pro Jahr sparen.

3. Nachhaltigkeit bei Geschäftsreisen

Inzwischen dürfte es allen bekannt sein, dass das Fliegen zu den größten CO2-Sündern im Verkehrswesen zählt. Wer seinen ökologischen Fußabdruck reduzieren will, sollte lieber innerhalb von Deutschland mit der Bahn fahren oder auf Video-Calls und Telefonate zurückgreifen.

4. Papiermüll vermeiden

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an IT-Lösungen mit denen alle Dokumente in cloud-basierten Systemen gespeichert werden können. Das spart Papier und Müll. Vermeide unnötigen Papierverbrauch und drucke nur, wenn es sein muss. Um Ressourcen zu sparen, kannst du den Drucker auf doppeldoppelseitiges Drucken und Kopieren einstellen. Rege deine Geschäftspartner und Kollegen durch den Hinweis „Think before you print“ in deiner E-Mail-Signatur an, es dir gleich zu tun. Verwende Recycling Papier, das erkennst du am Umwelt-Label Blauer Engel. Hier werden keine neuen Bäume verwendet und in der Produktion wird weniger Energie verbraucht. Verdrucktes Papier und alte Rechnungen kannst du noch als Schmierpapier nutzen.

5. Nachhaltigkeit auch bei der Büroeinrichtung

Ein weiterer Ansatzpunkt für mehr Nachhaltigkeit im Büro ist die Möblierung. Durch den Kauf von gebrauchten Möbeln wird die erneute Aufwendung von Ressourcen vermieden. Ausgediente Möbelstücke, ganz gleich ob Schreibtische, Aktenschränke oder Drehstühle, können im Gegenzug zum Verkauf angeboten werden. Eine weitere Möglichkeit ist, beim Kauf neuer Möbel darauf zu achten, dass diese umweltfreundliche Label tragen. Bei der Einrichtung eines Büros betrifft Nachhaltigkeit auch die bewusste Auswahl der Büroutensilien. Bei Produkten mit dem Umweltzeichen Blauer Engel wird meist recyceltes Altpapier verwendet. Einen Textmarker kannst du zum Beispiel mit einem neonfarbigen Buntstift ersetzen und den Tesafilm mit Büroklammern.

Was wäre ein Arbeitstag im Büro nur ohne einen köstlichen Kaffee?

Was wäre ein Arbeitstag im Büro ohne einen köstlichen Kaffee?

6. Weniger Müll erzeugen

Sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer können einen Beitrag leisten, um die tägliche Müllerzeugung zu minimieren. Arbeitgeber können bei der Ausstattung von sanitären Anlagen über Naturkosmetikprodukte, Baumwolltücher, Lufttrockner oder Papiertücher nachdenken. Auch lässt sich in der Büroküche viel Müll einsparen: Statt selbst mitgebrachten Kaffee in Plastikbechern sind wiederverwendbare Coffe-to-go-Becher sowie klassische Filterkaffeemaschinen und Kaffeevollautomaten die umweltfreundlicheren Alternativen. Wer seinen ökologischen Fußabdruck verringern und das Klima schützen will, verzichtet auf in Plastik verpacktes Fast food und bringt sein eigenes Essen in einem Mehrwegbehälter mit – bestenfalls aus regionalen, biologischen und saisonalen Zutaten. Wer Essen aus dem Restaurant oder aus dem Take-away-Laden mitnehmen möchte, der kann auch hier zur eigenen Tupperbox greifen oder nach einem Konzept für ein müllfreies Take-away fragen. Mittlerweile bieten immer mehr Restaurants Pfandkonzepte an, um der Müllflut durch Takeaway-Essen den Kampf anzusagen.

7. Mülltrennung

Auf dem Weg zum Green Office gehört die Mülltrennung definitiv dazu. Egal wie gut du und deine Kollegen informiert seid – steht im Büro nur ein Tonne für alle Arten von Müll, kann sich in Bezug auf Mülltrennung nichts ändern. Denn es gibt mehr als nur Restmüll: Kunststoffabfall, Bio-Müll, Papierabfall, Batterien, Tintenpatronen, usw. Entweder stehen dafür bunte Tonnen im Büro zur Verfügung oder du entsorgst ihn in öffentlich zugänglichen Sammelstellen. Die nachhaltigste Option in Sachen Müll ist sicherlich die, erst gar keinen zu produzieren.

8. Umweltfreundliche Reinigungsmittel verwenden

Büros müssen regelmäßig gereinigt werden und das geht auch ohne Chemie. Mit der Entscheidung für ökologische Reinigungsmittel, leistet der Arbeitgeber einen wertvollen Beitrag für die Gesundheit und für die Umwelt. Zudem kann bei diesem Posten auch Müll reduziert werden, denn die Hersteller von biologischen Reinigungsmitteln achten in der Regel auf recycelte Verpackungen.

Fazit

Es ist gar nicht so schwer den eigenen Arbeitsalltag im Sinne der Nachhaltigkeit zu gestalten. Meist sind es nur kleine Veränderungen, die auf lange Sicht große Wirkung zeigen. Auch wenn du keinen Einfluss auf alle Maßnahmen in deinem Unternehmen hast, lass dich nicht entmutigen. Beginne mit den Dingen, die du beeinflussen kannst und zeige deinem Arbeitgeber und deinen Kollegen nachhaltige Verbesserungsmöglichkeiten auf.

Bildquellen

  • Nachhaltigkeit im Büro: Foto von Marc Mueller von Pexels
  • Mit dem Fahrrad unterwegs: Foto von free-photos
  • Kaffee: Foto von pixabay