Selbst angebautes Gemüse schmeckt einfach am besten

Selbst angebautes Gemüse schmeckt einfach am besten.

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Gute Gründe, um die Schaufel in die Hand zu nehmen und zu gärtnern

Früher war es selbstverständlich einen Teil der eigenen Lebensmittel selbst anzubauen, doch heutzutage greifen viele Menschen auf Obst- und Gemüsesorten zurück, die das ganze Jahr über im Supermarkt angeboten werden. Warum denn auch nicht, wenn alles immer verfügbar ist?

Es gibt viele Gründe naturnahe zu Gärtnern:

  • Die langen Transportwege verbrauchen viel Energie und belasten durch den ausgestoßenen Kohlenstoffdioxid (CO2) das Klima. Durch die Importe wird teilweise der Anbau von Obst und Gemüse in Regionen unterstützt, die ohnehin unter Wassermangel leiden. Auch werden vielerorts Wälder abgeholzt, um noch mehr Platz für Anbaufelder zu schaffen.
  • Obst und Gemüse wird oft in umweltschädlichen Monokulturen angebaut, mit Pestiziden gespritzt und auf gute Transportierbarkeit und lange Haltbarkeit gezüchtet. Unreif gepflückte und lange transportierte Früchte haben jedoch nicht das gleiche Aroma, wie frisch geerntete Früchte und enthalten kaum Vitamine.
  • Monokulturen und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft sind zudem die wesentlichen Ursachen für das Insektensterben.
  • Gesund ist Obst und Gemüse dann, wenn es möglichst ökologisch angebaut wurde und die Früchte bei der Ernte reif sind und voller Vitamine und anderer Nährstoffe stecken. Obst und Gemüse selbst anzubauen ist daher eine gute Möglichkeit geschmackvolle, naturbelassene und heimische Lebensmittel zu genießen.
  • Ein Garten, in dem zumindest ein Teil der Lebensmittel direkt angebaut und geerntet werden kann, macht unabhängig von einer Versorgung durch einen anonymen Markt, indem allzu oft trotz Labels weder die Produktionsbedingungen noch die Herkunft von Lebensmitteln nachvollzogen werden kann.
  • Außerdem wirken sich in einem durchgetakteten und allzu oft abgehetzten Alltag die Garten-Aktivitäten an der frischen Luft positiv auf Körper und Seele aus.

Genügend Gründe also, einen Teil der Nahrung selbst anzubauen: Sei es im eigenen Garten oder auf dem Balkon.

Gemüse aus eigenem Anbau

Gartenglück: Gemüse aus eigenem Anbau

Wer keinen Garten oder Balkon hat, für den gibt es auch einige Alternativen:

Gärtnern ohne Garten und Balkon

Gärtnern auf der Fensterbank

Wer weder über einen Balkon noch über einen Garten verfügt, der kann die Wohnung zum Indoor-Garten umfunktionieren. Wichtig dabei ist, dass die Stelle genug Sonne bekommt, damit die Pflanzen gut wachsen können. Besonders geeignet sind Sprossen, Lauchzwiebeln, Rucola und Kräuter. Du kannst aber auch Tomaten auf dem Fensterbrett anpflanzen. Tomaten benötigen einen sonnigen Platz, viel Wasser, einen großen Topf und nährstoffreiche Erde, auch Paprika und Peperoni eignen sich für den Anbau auf der Fensterbank.

Gemeinschaftsgärten

In vielen Städten entstehen mittlerweile Gemeinschaftsgärten auf Flächen, die von der Stadt oder Privatleuten zur Verfügung gestellt werden. Urbane Gemeinschaftsgärten haben viele Namen und unterschiedliche Ausprägungen. Es gibt interkulturelle Gärten, bei denen das gemeinsame Gärtnern Ausgangspunkt für den Austausch von Menschen aus unterschiedlichen Herkunftskulturen ist. Auch gibt es Nachbarschaftsgärten, Stadtteilgärten oder Guerilla-Gardening-Aktionen, bei denen bunte Oasen entstehen, wo vorher ungenutzte, graue Flächen waren.

Urban Gardening

Kreatives Urban Gardening.

Einen Garten oder Acker mieten

Der Klassiker unter den gemieteten Gärten ist der Schrebergarten. Noch vor wenigen Jahren hatten Schrebergärten eine spießiges Image, heutzutage sind die Kleingärten so begehrt, wie noch nie. Ist die Warteliste zu lang, so stellt die Miete einer Ackerfläche eine interessante Alternative dar. Interessierte können sich vom Bauern oder spezialisierten Unternehmen ein Stück Land mieten und es selbst bewirtschaften. Mittlerweile gibt es einige Initiativen, bei denen du mit ein paar Klicks einen Garten mieten oder mit einer Person in deiner Nähe teilen kannst. Beispielsweise:

https://www.ackerhelden.de
https://www.gartenpaten.org
https://www.meine-ernte.de

Mundraub

Mithilfe der Plattform Mundraub kannst du essbare Landschaften entdecken und nutzen. Mundraub stellt eine Karte zur Verfügung, auf der Nutzer wilde oder herrenlose Obstbäume sowie Kräuter, Beeren und Nüsse eintragen können, die du nach Lust und Laune ernten kannst. Mehr Informationen unter: www.mundraub.org

Solidarischen Landwirtschaft (SOLAWI)

In der solidarischen Landwirtschaft gründen Erzeuger und Verbraucher eine Gemeinschaft und bestimmen was und wie angebaut und verkauft wird. Durch den persönlichen Bezug zueinander erfahren sie die vielfältigen Vorteile einer nicht-industriellen, marktunabhängigen Landwirtschaft. Mehr Informationen dazu unter www. solidarische-landwirtschaft.org

Bildquellen

  • Gärtnern macht Spaß!: Bild von Markus Spiske auf unsplash.com
  • Gemüse aus eigenem Anbau: Bild von Markus Spiske auf unsplash.com
  • Urban Gardening: Bild von Markus Spiske auf unsplash.com