Joggen und gleichzeitig Müllsammeln – das ist Plogging

Joggen und gleichzeitig Müllsammeln – das ist Plogging

Joggen und gleichzeitig Müllsammeln – das ist Plogging. Der neue Trend kommt aus Schweden und hat mittlerweile weltweit viele Anhänger. Plogging setzt sich aus den Begriffen „plocka“ und „jogging“ zusammen. „Plocka“ ist schwedisch und bedeutet so viel wie „aufsammeln“. Jogger bzw. Plogger verabreden sich oder laufen alleine und sammeln Müll. Damit verbinden sie ihr Training mit dem Umweltschutz.

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Kunststoffe können in der Natur nicht abgebaut werden

Große Städte haben in der Regel ein gut ausgebautes Müllentsorgungssystem. Dennoch liegt vielerorts gedankenlos weggeworfener Müll überall rum – in Fußgängerzonen, im Wald, an Stränden und gelangt über die Flüsse und den Wind ins Meer. Tiere verwechseln den Müll mit Nahrung. Immer wieder sterben Schildkröten, Vögel und andere Tiere an gefressenem Plastik oder verheddern sich darin. Ein weiteres Problem ist das sogenannte Mikroplastik. Kunststoffe können von der Natur aus nicht abgebaut werden. Sie zerfallen zu immer kleineren Teilen. So entsteht Mikroplastik; das sind winzige Mikroplastik-Teichen, die kleiner als 5 mm im Durchmesser sind. Sie werden von Meerestieren aufgenommen und landen letztendlich auch auf unseren Tellern. Welche Folgen Mikroplastik auf Lebewesen und ihre Gesundheit hat, beschäftigt seit Jahren die Forschung. Einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass die darin enthaltenen Weichmacher unser Hormonsystem beeinflussen könnten.

Der Trendsport aus Schweden

Umso wichtiger dagegen etwas zu unternehmen, dachte sich der schwedische Umweltaktivist und Outdoor-Sportler Erik Ahlström. Er machte seiner Laufgruppe den Vorschlag, während des Joggens einfach den Müll aufzuheben. 2017 gründete er die Aktionsplattform „Plogga“  zu der auch ein Instagram-Kanal gehört. Seitdem begeistert Erik Ahlström viele Menschen mit seiner Idee: nicht nur etwas für die eigene Fitness zu tun, sondern auch für die Umwelt.

So fing die Bewegung an, die sich schnell über die sozialen Medien verbreitete. Unter den Hashtags #Plogging und #Plogga erscheinen täglich neue Müllsammel-Posts, die andere Menschen zum Mitmachen inspirieren. Mittlerweile existieren weltweit zahlreiche Netzwerke und Initiativen. Die Facebook-Gruppe Plogging Cologne zählt inzwischen fast 500 Mitglieder. Neben der Kölner Facebook-Gruppe, gibt es die Facebook-Seite Plogging Germany – hier können sich Laufgruppen deutschlandweit miteinander verbinden.

Plogging, ein intensives Intervall-Training

Da Plogging, wie auch das Joggen ein Ausdauersport ist, wird das gesamte Herz-Kreislauf-System gefördert und gestärkt. Die kurzen Müllpausen verwandeln jedoch das Joggen in ein intensives Intervall-Training. Durch das wiederholte Bücken und Tragen des Müllsacks werden beim Plogging mehr Muskelgruppen beansprucht als beim klassischen Joggen.

Wichtig ist dabei, tief in die Hocke zu gehen, damit die Oberschenkel und Gesäßmuskeln maximal trainiert werden. Bauch- und Rückenmuskulatur beim Bücken anspannen und den Rücken gerade lassen.

Plogging - ein intensives Intervalltraining

Plogging –  ein intensives Intervalltraining

Einfach loslegen und mitmachen

Es ist ganz einfach: Zusätzlich zu dem gewöhnlichen Laufequipment benötigt ein Plogger einen reißfesten Müllsack und aus hygienischen Gründen Handschuhe – bestenfalls ein Exemplar, das waschbar ist. Ergänzend kann auch eine Zange oder ein Müllgreifer sinnvoll sein. Wem das Joggen zu anstrengend ist, der kann auch Fahrrad fahren, gehen oder auf Flüssen und Seen paddeln – und dabei die Umwelt vom Müll befreien. Schließlich ist unterwegs Müll zu sammeln fast immer möglich.

Bildquellen

  • Plogging: Foto von Karolina Grabowska von Pexels
  • plogging-fitness-umwelt: Photo by Tobias Seidl on Unsplash